Nicht der große Knall – eher langsames großformatiges Dahinsiechen

Ist der kommende Krieg des Wertewestens gegen die Russ. Föderation unvermeidlich? Es sieht danach aus. Unlängst hatte Dagmar Henn in einem spannenden Essay bei RTDE gefragt: Die schlechten Meldungen, die man bereits mit der Verhängung der ersten Erdgas-Sanktionen erwarten konnte, treffen mittlerweile beständig ein. Deutschland deindustrialisiert. Gibt es noch die Möglichkeit, diese Entwicklung umzukehren?“

Unter dem Titel „Deutschland jenseits des Kipppunkts?“ zeigt sie in ihrem Beitrag, warum alles danach aussieht und als gäbe es gerade diese Möglichkeit eben nicht mehr. Genau deswegen sieht es aktuell nach Krieg aus. Allen ist diese Lektüre dringend zu empfehlen. Einleitend schreibt sie in ihrem Beitrag:

„Die deutsche Regierung müsse auf Krieg zusteuern, weil die Deindustrialisierung bereits den Punkt erreicht habe, an dem sie unumkehrbar sei, die Glaubwürdigkeit der gesamten politischen Klasse mit dem Projekt Ukraine verknüpft sei und Krieg die letzte verbliebene Handlungsoption darstelle.

Das lässt einen stutzig werden, weil die einzelnen Bestandteile dieser Aussage ja bereits bekannt sind. Und es bleibt hängen, weil man sich die Frage bereits selbst gestellt hat: Wie viel politischen Spielraum gibt es in Deutschland unter den derzeitigen Bedingungen überhaupt, und wann ist der angerichtete Schaden so groß, dass er womöglich nicht mehr behoben werden kann? Aber das ist natürlich keine Antwort. Ob die oben zitierte Einschätzung zutrifft oder nicht, lässt sich nur näherungsweise klären.“

Die aktuelle militärische Lage ist für den Westen recht unangenehm

Aber es gibt noch einen weiteren interessanten Umstand bei der Betrachtung der aktuellen Lage. Das ganze kriegerische Ding mußte ja schon 2014 gar nicht mit dem großen Knall beginnen, sondern entwickelte sich schleichend. Kiew massakrierte die ethnisch-russische Community über mehrere Jahre. Die russische politische und militärische Führung schien den Konflikt eher bloß einfrieren zu wollen, wohl wissend, daß der „freie Wertewesten“ die Ukraine waffenmäßig heftig verstärkt hatte und an der diplomatischen Front (Minsker-Verträge) mit Frau Merkel eine erstklassige Blenderin positioniert hatte. Erst mit der speziellen Militäroperation dann in 2022 startete Russland in den konsequenten Aufbau einer militärischen Logistik über ein paar hundert Kilometer bzw. mit der entsprechenden Waffenproduktion. Und wohl erst in 2023 war sie dem Westen gegenüber in allen Belangen militärisch im Vorteil. Es folgte geduldig aber punktuell auch in hohem Tempo der Anstum in Richtung Westen zum Dnjepr. 

Die meisten Deutschen bekümmerte es nicht allzu sehr, was der Westen da in der Ukraine anstellt. Lediglich die Selbstschädigung aufgrund anti-russischer Sanktionen – ein volkswirtschaftlicher Selbstmord auf Raten – wurde mehrheitlich nicht gebilligt und auch nicht die Flüchtlingswelle der unbeliebten Ellebogen-Ukrainer mit monströsem Bürgergeldanspruch.  

Aber genau diese Gemengelage wird sich ändern – es folgt ein Tempowechsel

Einige westeuropäische Regierungen wollen jetzt die eingeschränkte Präsenz der USA in der Ukraine kompensieren, wollen die Waffen für Kiew bei denen bestellen und bezahlen, sie dann in die Ukraine verbringen und die deutschen, britischen oder französischen Spezialisten sollen dann als Serviceabteilungen  vor Ort in Kiew oder in Ramstein die Knöpfe drücken. D.h. diese Westeuropäer legen eins drauf, aber werden sich absehbar weiter verheben und den ganzen EU- und NATO-Plunder ad acta legen müssen.

Dagegen steht: Die Russ. Föderation wird eine Zerstörung oder auch nur Gefährdung ihres Staatsgebietes und natürlich ihrer Menschen nicht hinnehmen. Sie wissen warum: Die haben bis 1945 im Großen Vaterländischen Krieg gegen Nazi-Deutschland schon einmal 27 Millionen Menschen verloren. Jeder Russland Reisende kann aus Gesprächen mit den russischen Menschen vor Ort von diesem bis heute unvergessenen Trauma erfahren. 

Hier das passenden Szenario

Die russische Seite, genauer das russische Militär, wird unter den obwaltenden Umständen bis Ende des Jahres auf breiter Front die Regionen Lugansk, Donezk, Cherson und Saporoshia eingenommen und abgesichert haben. Einzelne russische Verbände werden zusätzlich hier und da in den aktuell noch ukrainisch verwalteten Regionen Tschernigow, Sumi und Charkov im Norden sowie Dnjepropetrovsk im Zentrum und Odessa im Süden stationiert und aktiv sein.

Das bereits jetzt ziemlich fragile Staatswesen der Ukraine steht dann zur Disposition – also genau jener Umstand, den der Westen, koste es was es wolle, mit seinen NATO-Interventionen seit 2014 vermeiden wollte. Man wollte nämlich eine zwar geschrumpfte, aber immerhin noch irgendwie existente Ukraine als Plattform weiteren Terrors gegen Russland in diesem Raum erhalten, dann aber mit der vollen Breitseite westlicher Aggression gegen die Russ. Föderatioin. 

Wenn der Westen aber genau diese Konstellation nicht halten kann, wonach es aussieht, und wenn klar ist, daß Russland den Staatsterrorismus namens Ukraine vor der Haustür nicht noch einmal akzeptieren wird und deswegen deren bedingungslose Kapitulation fordert, steht eine weitere Eskalation an.

So wie es aussieht, wird zur Jahreswende 2025/26 genau dieser Zeitpunkt erreicht sein …

Nach all der russophoben Verstrickung der letzten deutschen Regierungen folgt dann der offene Eintritt der Regierungen Deutschlands, Frankreichs, Britanniens und wohl auch Polens und des Baltikums in den Krieg. Deren ‚unerklärter‘ Krieg ist ja bereits per Waffenlieferungen an das Nazi-Regime in Kiew auf den Weg gebracht. Es ist dabei unerheblich, ob und in welchem Umfang diese Regierungen ihr militärisches Personal direkt in der Ukraine stationieren. Dann folgt die sofortige russische Reaktion speziell gegen die deutschen Meinungsführer dieser Gruppe unter Führung von Kanzler Merz. Darauf können wir uns einstellen.

Allerdings: Unumkehrbar ist das Ganze freilich nicht. Jede der genannten Regierungen kann aus diesem Irrsinn ausscheren – zu jedem Zeitpunkt – und eine strategische Niederlage einräumen. Und zu jedem Zeitpunkt, wann immer es möglich ist, am besten heute schon, können die Friedensbewegten einen Stopp der westlichen Aggressionen fordern oder wenigstens Sand ins Getriebe der Militärmaschinerie streuen.

Auch die Region Hannover droht zum Kriegsziel zu werden

Unsere website ist im Raum Hannover angesiedelt, also richten wir unsere Aufmerksamkeit auf diese Region und sind uns gewahr, dass Ziele im Raum Hannover Objekte der angesprochenen Reaktion Russlands auf den Kriegseintritt Deutschlands sein können. Diese wird an mehreren anderen Orten im ganzen Land stattfinden und dürfte überall ähnliche Formen annehmen, ohne hier wie dort den Chrarakter eines Nuklearschlags anzunehmen.

Frage: Was passiert, wenn die Nahrungsmittel- und überhaupt die Handelslogistik nicht mehr bis zu Kunden bzw. Verbrauchern reicht? Wenn die regionalen und lokalen Verkehrsverbindungen inkl. des gesamten öffentlichen Nahverkehrs, wenn Netzwerke für Telefonie und Internet, wenn Anrufe unter 110 oder 112 oder bei einer Rettungsambulanz nicht mehr funktionieren, auch weil sie erfolgreich gehackt oder einfach nur außer Kraft gesetzt wurden? Nahrungsmittel aus dem Umland für die eine Million Bewohner hier im Großraum Hannover werden nicht mehr ausreichend zur Verfügung stehen – Raps- und Diestelfelder für die Benzinproduktion wird es weiterhin geben, Kartoffel- und Getreidefelder eher nicht.

Rheinmetall in Unterlüß bei Celle mit seinen Etagen unter der Erde, und die auf Rüstung umgestellten Automobilfirmen von Wolfsburg bis Hannover, werden nach dem Einschlag von Oreschniks, (vgl. hier)  auf vier mal vier Kilometer nur noch pulverisiert zur Verfügung stehen. Werden die Stadtwerke und die ausgelagerten Servicegesellschaften wie Enercity noch Strom bzw. Erdgas zum Heizen und Trinkwasser anbieten? Wissen wir etwas von der nächsten Wasserpumpe an den Straßen oder gibt es die gar nicht mehr? 

Wenn also an der A2 eine oder mehrere Kinshals aufklatschen und gleich noch ein paar auf dem NATO-Fliegerhorst in Wunstorff, wenn das Autobahndreieck zur A7 nur noch über die umliegenden Landstraßen oder notfalls über Ackerwege zu umfahren ist, ohne Navi versteht sich! Wenn alle Flugverbindungen über Langenhagen entfallen sind, wenn alle Logistik in Frage gestellt ist, dann wissen wir, wir sind Opfer eines selbst verschuldeten des Krieges gegen Russland.

Wir haben dann vielleicht nicht den großen Knall erlebt, aber den Beginn eines großformatigen gesellschaftlichen Dahinsiechens mit ungewissem Ende. Unser Autor ‚tibursein‘ hatte an anderer Stelle bereits darauf hingewiesen: „Was bringt – nüchtern betrachtet – Friedensbewegung objektiv und faktisch voran? Die Niederlagen der NATO in der Ukraine, die Lieferungen von modernen Luftabwehrraketen der Chinesen an den Iran!“ (Vgl. hier). 
Die Interessenidentität der Russ. Föderation mit einer denkbaren Friedensbewegung in Europa ist dabei erstaunlich.  

 


Redaktionelle Notiz: Wenn es unter unseren Lesern welche gibt, die kurz und prägnant ihre Gedanken zur Kriegsgefahr aufschreiben können, so wollen wir das gerne hier veröffentlichen. Vielleicht gelingt eine Art Dialog dazu. Das Ganze dann gerne per email unter mailto:[email protected]

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