Wie geht das denn: Soll ‚Friedensbewegung‘ etwa moderat russophob sein?

Es müßte RTDE doch wissen, wie ein Beitrag vom Format einer ‚PR-Dienstleistung‘ von einer Recherche zu unterscheiden ist. Die Rede ist von Felicitas Rabe und ihrem Beitrag zu einem angeblichen „Sinneswandel“ von Organisationen aus der Friedensbewegung (vgl.  hier). und jenem Beitrag von Rainer Rupp bei apolut.net  (vgl. hier) mit einem argumentativ identischen Text zum Thema. Die beiden allerdings konkretisieren „Sinneswandel“ in ihrem Text kaum und die RTDE-Redaktion muß sich fragen lassen, was sie sich da hat aufschwätzen lassen.

Das zentrale Argument der beiden bezieht sich auf eine Reihe von Stellungnahmen der Gruppe Deutsche Friedensgesellschaft-Verband der Kriegsdienstgegner (DFG-VK) in Hinblick auf gemeinsame Aktivitäten mit jenen Gruppen des Bündnisses „Nie wieder kriegstüchtig!“. Letztere wiederum hatte schon vor einem knappen Jahr zu einer mit etwa 30.000 Teilnehmern gut besuchten aber im Resultat eher frustrierenden Demo und Kundgebung in Berlin aufgerufen (vgl. hier)  und will dies am 03.10. diesen Jahres auch wieder tun  (vgl. hier) – darüber übrigens in Kürze in dieser website.

F. Rabe und R. Rupp beschreiben in ihren Beiträgen Einwände der DFG-VK gegen „Nie wieder kriegstüchtig!“ betonen aber, die angeblich Sinneswandelnden von DFG-VK hätten erstmalig darauf verzichtet, den russischen Präsidenten Putin der Kriegstreiberei zu bezichtigen und dies müsse als eine Art Einlenken betrachtet werden.

Die DFG-VK äußerte noch 2024 den Wunsch nach Waffenlieferungen an das Ukro-Nazi Regime in Kiew und deuten die russische Vorwärtsverteidigung in der Ukraine gegen alle Fakten noch immer als „russischen Angriffskrieg“! Ein öffentlich begründetes Einlenken von dieser Seite wurde bisher nicht gemeldet, obwohl klar ist, dass deren Klientel, die jungen Männer und Frauen, die nicht den geplanten Wehrdienst absolvieren möchten, der DFG-VK verloren gehen würden, wenn wie vordem die rot-grüne Kriegspolitik und heute die kriegerische Revanche für 1945 gegen Russland unter Merz / Klingbeil weiter unterstützt würde. DFG-VK könnte ihren Laden dann gleich dichtmachen.

Das heißt, diese sehr speziellen Pazifisten vollzogen bisher keineswegs einen nachvollziehbaren Strategiewechsel und ihr Tun kann eigentlich nur als Ausdruck anhaltender russophober Verhetzung interpretiert werden. Die DFG-VK hat in den letzten Jahren stark an Leumund und Anhang verloren, hat den rot-grünen Kriegskurs konsequent unterstützt und ist infolge der Krise der Ampelkoalition zurecht gleich mit abgestraft worden. Es lohnt sich an dieser Stelle, auf die seltsame Entwicklung der DFG-VK in den letzten Monaten und Jahren  hinzuweisen, die diesen Verband immer weiter an die Seite der kriegsgeilen europäischen Eliten geführt hatte (vgl. hier).

Die Tatsache, dass DFG-VK am 03.10. in Berlin und Stuttgart bei „Nie wieder kriegstüchtig!“ teilnehmen will, ist offenkundig darin begründet, dass sich auch dieser Gruppenzusammenschluß unter langjähriger Ägide von R. Braun und W.v. Ooyen die Verbindung zu den kriegsgeilen Eliten hierzulande nicht verbauen möchte. Das zeigt sich u.a. darin, dass sie z.B. in Gestalt von Herrn Stegner (SPD) sogar einen ihrer Spitzenvertreter dort sprechen lassen wollen. Stegner hat sicher mitbekommen, dass seine Partei über Klingbeil und Pistorius am Kriegskurs heftig mitgestaltet. Wie rechtfertigt dieser Mann, über Frieden zu referieren, ohne seinen Austritt aus der SPD mitzuteilen? (Vgl. hier).

Der ist schon seit 2022 als Agitator auf der Straße wie hier in Berlin und folgt seiner Tradition vom Antikommunisten zum Russophoben für eine Revanche für 1945 … Beitragsbild oben: Das ist er, der Taurus, und der liegt bereits demontiert in der Ukraine und wartet auf Einsatz in direkter Kriegsteilnahme der Deutschen!

Nie wieder kriegstüchtig!“ geht also deutlich nach rechts und genau dies ist für die DFG-VK das verlockende Momentum. Von wegen „Sinneswandel“! In Berlin und Stuttgart treffen sich also mit „Nie wieder kriegstüchtig!“, der DFG-VK und Stegner mit seinen Spezialdemokraten genau jene, die offenbar eine bloß moderate Russphobie für einen Gewinn halten.

Zumal: „Nie wieder kriegstüchtig!“ ist ja auch bereit, der Abriegelung der Friedensbewegten vor gut 10 Millionen Wählern der AfD das Wort zu reden. Wo sich doch die AfD in der Landschaft von Parteien und Initiativen noch am konsequentesten gegen die Ausweitung des NATO-Kriegs in der Ukraine durch westliche Waffen- und Söldnerlieferungen ausgesprochen und deswegen aktuell die führende deutsche Oppositionspartei ist.

Und der Weg von Nie wieder kriegstüchtig!“ politisch in Richtung der großen Kriegskoalition wird noch deutlicher, weil den Teilnehmern am 03.10. auch noch ein Bekenntnis zu ‚Klimaschutz‘ abverlangt wird. Dies, erstens, ohne zu sagen, wie das mit ‚Klimaschutz‘ überhaupt gehen soll, und, zweitens, erkennen wir in ‚Klimaschutz‘ längst auch eine Menge Förderer und Betreiber des sozialen und politischen Niedergangs bei uns – insbesondere in Sachen rapide steigender Energiekosten.

F. Rabe und R. Rupp hatten in ihren Zeilen bei RTDE und apolut.net ein Detail überbewertet und sind nicht zum Wesen der Sache gelangt. Von einem Strategiewechsel von Friedensbewegung zu sprechen, setzte ja voraus, wenigstens die russische Offensiverteidigung als Fakt zu akzeptieren wie überhaupt die russische Interessenslage an ihrer Westgrenze zu respektieren, die dort die tödlichen Krawallbrüder der NATO nicht haben möchte.

Für Friedensbewegte muß es ganz akut darum gehen, den Eintritt der Deutschen in den Krieg gegen Russland zu verhindern, genau wie ganz aktuell die Waffen- und Söldnerlieferungen des Westens in die Ukraine. Dazu brauchen wir keinen rot-grünen Wokismus, keine Brandmauer gegen die AfD und keine Klimahysterie. Sollte sich auf dieser Grundlage der Überwindung der genannten Übel Friedensbewegung festigen, kann tatsächlich von einem Sinneswandel die Rede sein. Vor allem daran wird sich „Nie wieder kriegstüchtig!“ messen lassen müssen.

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