Stell‘ Dir vor: Es gibt Krieg und keiner geht hin!
Am 13. 10. 2025 war in der Tagesschau-App zu lesen (vgl. hier ), dass die deutschen Geheimdienstchefs deutlich vor Russland warnen. So meinte Martin Jäger, der Chef des Bundesnachrichtendienstes, dass wir schon jetzt im Feuer stünden und nicht glauben sollten, dass der russische Angriff erst 2029 kommen würde. Es sei völlig klar, so informieren uns die Geheimdienste, dass Russland uns angreifen wird. Nur wenige könnten laut Tagesschau ihre Einschätzung so hintergründig treffen, wie Jäger, der zuvor Botschafter in Moskau gewesen sei. Die drei Präsidenten des Verfassungsschutzes (Sinan Selen), des militärischen Abschirmdienstes (Martina Rosenberg) und des Bundesnachrichtendienstes (Martin Jäger) sind sich einig, dass die Bevölkerung die russische Gefahr nicht erkennen würde. Sabotage, Drohnen und Brandstiftung auf die kritische Infrastruktur, dies seien die Methoden, mit denen Russland uns jetzt schon angreifen würde.
Die Aufgaben der westlichen Geheimdienste bestehen nicht darin, an geheime Informationen zum Schutz des eigenen Landes heranzukommen, sondern verfolgen das Ziel, zum einen die militärische Stärke der angeblichen Feinde auszuspionieren und zum anderen propagandistisch die Bevölkerung auf mögliche Kriege vorzubereiten. Der verbreitete Glaube, die Geheimdienste seien zum Schutz des eigenen Staats einschließlich der Bevölkerung da, ist ein Irrglaube. Sowohl im kalten Krieg mit der Sowjetunion als auch gegenwärtig war und ist es das Ziel, Russland die atomare Zweitschlagfähigkeit zu nehmen. Die Leitmedien haben die Aufgabe, die Propaganda der Geheimdienste zu verbreiten. So dienen die Aussagen der Geheimdienstchefs dem Zweck, die Ängste der Staatsbürger zu schüren. Je größer die Angst, desto eher sind die Bürger bereit, einem Krieg gegen Russland zuzustimmen. Kriege werden von ihren Befürwortern nie als Angriffskriege bezeichnet und dienen laut diesen Kriegsbefürwortern immer nur der Selbstverteidigung. Die Frage ist also müßig, ob es sich um Angriffs- oder Verteidigungskriege handelt. Die richtige Frage ist vielmehr: Wer hat ein Interesse am Krieg?
Die Phase der manipulativen Berichterstattung und falschen Behauptungen begann mit der Verurteilung (2003) von Michail Chodorkowski, der der Chef von Yukus (russischer Ölkonzern) war. Er hatte Steuerhinterziehung im großen Stil betrieben und weitere Vergehen (Geldwäsche, Betrug) begangen. Die Verurteilung von Michail Chodorkowski missfiel den beiden US-amerikanischen Erdölkonzernen Exxon Mobile und Chevron, die Firmenanteile von Yukus kaufen wollten und mit Chodorkowski Übernahmeverhandlungen führten. Mit der Verhaftung von Michail Chodorkowski war das Geschäft geplatzt und den Eliten (Wirtschaft und Politik) in den USA wurde klar, dass Putin nicht nach ihren Vorstellungen „funktionierte“. Der Kreml behielt die Kontrolle über die russischen Rohstoffvorkommen und überließ nicht, wie es unter Boris Jelzin noch möglich war, die Kernindustrien des Landes allein der Willkür der Oligarchen. Nach der Verhaftung und Verurteilung von Chodorkowski verbreiteten die westlichen Medien die Nachricht, dass die Verurteilung von Michail Chodorkowski politisch motiviert gewesen sei, ohne dafür nur einen einzigen stichhaltigen Beleg vorlegen zu können. Aus Wladimir Putin wurde plötzlich ein Präsident, der anstrebe, die von Boris Jelzin eingeleitete Demokratisierung (in der Zeit Jelzins hatten die neuen Oligarchen das Sagen) zunichtezumachen und Russland wieder in eine Diktatur umzuwandeln.
Der Putsch in der Ukraine 2014 erfolgte mit Unterstützung der USA; dies kann nicht mehr bestritten werden. Die Quellenlage ist eindeutig. So gab die US-Diplomatin Victoria Nuland, die damals für das Außenministerium arbeitete, 2013 bekannt, dass die USA seit 1991 die Ukraine mit fünf Milliarden Dollar unterstützt habe (ein nicht unerheblicher Teil dieser Gelder wurde an Nichtregierungsorganisationen gezahlt, die das neoliberale Demokratieverständnis der USA vermittelten), damit sie sich zu einer Demokratie nach europäischen Vorbild entwickeln könne.
Die Kiewer Übergangsregierung hatte am 15. April 2014 eine militärische „Anti-Terror-Aktion“ gegen prorussische Aktivisten (Separatisten) begonnen, die Donezk und Luhansk zu Volksrepubliken erklärten und sich für ihre Unabhängigkeit einsetzten. Nicht nur die bewaffneten Separatisten, auch die Zivilbevölkerung wurde angegriffen. Dies war mit ein Grund, warum sich die russischsprachigen Bevölkerungsgruppen in Luhansk und Donezk für eine Unabhängigkeit von Kiew entschieden hatten. Die von der Kiewer Übergangsregierung begonnene Anti-Terror-Aktion war der Beginn des Bürgerkriegs in der Ukraine. Als die russischen Truppen am 24. Februar 2022 in die Ukraine einmarschierten, gab es einen großen Aufschrei in den deutschen Medien. Völlig grundlos hätte Putin den Befehl zum Einmarsch gegeben. Man gab sich empört und entsetzt: Der Diktator Putin greift die freie Welt an! Der wahre Grund, warum russische Truppen in die Ukraine einmarschierten, wurde nicht genannt. Der INF-Vertrag wurde vonseiten der USA gekündigt. Die russische Regierung wollte nicht zulassen, dass auf der Ukraine ein Nato-Stützpunkt errichtet wird und Raketen aufgestellt werden können, die mit atomaren Sprengköpfen bestückt sind.
Es sind die internationalen Großkonzerne im Energiebereich (darunter natürlich die US-amerikanischen Konzerne), die Rüstungsindustrie und die Finanzindustrie (Wallstreet, Investment-Banken …), die ein Interesse am Krieg haben. Man will in den Besitz der Rohstoffe kommen, Rüstungsgüter verkaufen und Aktienanteile erwerben. Putin hatte die Absichten dieser Großkonzerne vereitelt, indem er Chodorkowski wegen Steuerhinterziehung verhaften ließ und damit klarstellte, dass in Russland der Staat die Oberhand behält. Deshalb stellten die Medien Wladimir Putin als bösen Autokraten dar, der die ganze Welt bedrohe. Man redet von Putins Krieg und davon, dass es nicht lange dauern wird, bis Putins Truppen in Brandenburg einmarschieren. Die Verteilung der Rollen ist klar: Die Wirtschaftseliten geben die Richtung vor, die politischen Eliten beschäftigen sich mit der Umsetzung und die Eliten im medialen Bereich (Chefredakteure, Intendanten, Verleger …) sind für die ideologische Propaganda zuständig.
Die Parteien werden das Vorhaben der europäischen Wirtschaftseliten, (Energie, Rüstung, Finanzmärkte), einen Krieg mit Russland zu entfachen, nicht verhindern. Die einzigen, die ihn verhindern könnten, sind die jungen Menschen, indem sie den Wehrdienst (die Wehrpflicht wird kommen) verweigern. Schon jetzt gibt es Beratungsstellen für all‘ diejenigen, die nicht bereit sind, für Deutschland zu sterben. Und es gibt immer mehr davon. Es besteht die Hoffnung, dass der Satz, wie er einst in den 1970er Jahren auf Wänden gesprüht wurde, Wirklichkeit werden könnte: Stell Dir vor, es gibt Krieg und keiner geht hin!
